Mein ganz neues Fastenerlebnis

17. 04. 21

Mein erstes bewusstes Fastenerlebnis hatte ich mit anfang Zwanzig - für einen Tag. Natürlich war meine Motivation noch sehr oberflächlich: ich wollte möglichst schnell und einfach Gewicht abnehmen. Ich fühlte mich am Abend meines ersten Fastentages jedoch dermassen schwach und dem Hungertod nahe, dass ich entschied, dieses Vorhaben abzubrechen. Ich realisierte damals noch nicht, dass Fasten tatsächlich eine existenzielle Bedrohung darstellt und Bewusstheit und ein gewisses Wissen über die körperlichen und seelischen Zusammenhänge von grossem Nutzen wären.

Das Thema hat mich aber dennoch nicht mehr losgelassen und die Idee, den Körper über den Weg des Nahrungsverzichts zu reinigen hat mich zunehmend fasziniert. So habe ich mich weiter informiert und in den folgenden Jahren regelmässig im Frühling gefastet. Meistens gemeinsam mit meiner Schwester und ein paar mal fuhren wir mit Freundinnen in die Berge um in der Abgeschiedenheit zu fasten und zu wandern. Das waren immer sehr schöne und bereichernde Erlebnisse.

Vor elf Jahren habe ich dann das letzte Mal gefastet. Ich kam zu dem Schluss, dass es wohl einfach doch nicht meins ist. Ich fühlte mich immer wieder sehr schwach, manchmal so sehr, dass ich das Bett nicht verlassen konnte. Seither war Fasten kein Thema mehr. Abgeschlossen, fertig. 

 

Obwohl ich weiss, dass es keinen Anfang und kein Ende gibt, will ich doch immer wieder bei besonders eindrücklichen oder lebensverändernden Erlebnissen den ausschlaggebenden Moment für diese Veränderung finden - um erneut festzustellen, dass es ihn nicht gibt. Weil sich alles in einem permanenten Fluss der Veränderung befindet, ist es oft einfach nicht möglich, DEN ausschlaggebenden Moment zu finden. Denn wenn ich glaube, ihn gefunden zu haben, entdecke ich immer eine Situation oder ein Gefühl davor, ohne die oder das eben dieser Moment nicht stattgefundne hätte usw.

Und jetzt bin ich wieder an diesem Punkt wo ich mich frage, was war der ausschlaggebende Moment, dass ich nach elf Jahren entschieden habe, das Abenteuer Fasten noch einmal in Angriff zu nehmen?

 

Dr. Rüdiger Dahlke ist mir schon lange ein Begriff. Ich lese seine Bücher, besuche seine Seminare und schaue auf You Tube Interviews mit ihm.

 

Von Veit Lindau hatte ich zwar schon gehört, mich bis vor kurzem aber nie mit ihm befasst. Bis Anfang dieses Jahres, als ich mich im Möbelhaus von der Kasse wegdrehte und Eveline vor mir stand. Hätte ich mich eine Sekunde später umgedreht, wäre sie hinter der Werbetafel verschwunden gewesen und wir hätten uns verpasst. So standen wir uns also gegenüber - nach Jahren des nichts voneinander hörens. Wir hatten uns viel zu erzählen und so trafen wir uns bald darauf zum japanisch Essen in Aarau. An diesem Abend erzählte mir Eveline von ihren Abenteuern des vergangenen Jahres und dass die Online Seminare mit Veit Lindau ihr Leben verändert hätten. Da musste ich natürlich mehr über diesen Mann erfahren: Google, zeig mir Veit Lindau!

 

Dann gibt es da noch eine Schauspielerin, Ursula Karven. Sie habe ich beim Talkshow schauen auf You Tube gesehen. "Yogabotschafterin" nennt sie sich. Irgendwie fand ich die Frau, die da grüne Smoothies in die Talkshow mitgebracht hatte, noch interessant. Ich schaute mir ihre Filme und Yogakurse an und stellte fest, dass ich sie ja auch bereits aus meinem Sonntagabend Herzkino kannte.

Diese drei Personen waren mir also, teils länger, teils erst seit kurzem, ein Begriff, als ich beim planlosen rumgoogeln auf ihre gemeinsam initiierte Online Fastenkur mit dem Titel "Omega - Fasten und Feiern", stiess. Obwohl ich vor elf Jahren definitiv entschieden hatte, nie mehr zu fasten, war augenblicklich klar, dass ich hier mitmachen würde. Ich bezahlte die 80 Euro ein und hatte dann eine Woche lang Kopfschmerzen...

 

Das Programm war folgendermassen aufgebaut: morgens um 6:30 Yoga mit Ursula. Dann, während der ersten Woche Infos über das Fasten und während der zweiten Woche über den Aufbau, mit Fragen beantworten über die immer im Mittelpunkt stehenden Zusammenhänge der Psychosomatik von Rüdiger. Und Abschliessend die eher philosophischen Inspirationen von Veit für den Tag. Abends gab es um 19:00 noch einmal Antworten von Rüdiger zu den vielen Fragen der Fastenden aus dem Live Chat und um 20:00 von Veit eine Voreinstimmung zum Thema des nächsten Tages sowie eine geführte Meditation. Wir waren schlussendlich gegen 4`000 Fastende - ein riesiges Feld von freiwillig verzichtenden, sich im Vertrauen übende Menschen.

 

 

Bereits ein paar Tage vor Beginn durften wir uns Fragen stellen wie: Wofür möchte ich fasten? Welche Wünsche, Ängste und Zweifel bewegen mich, wenn ich an die Fastenzeit denke? Was sind gerade die wichtigsten Themen in meinem Leben? Worin erhoffe ich mir Klärung und Inspiration? Wenn die Omega Kur optimal für mich läuft, wie werde ich mich danach fühlen? Bereits das Beantworten dieser Fragen brachte mir eine gewisse Klarheit darüber, warum ich mich entschieden hatte, hier mitzumachen.

Obwohl ich wirklich alles andere als eine Frühaufsteherin bin, nahm ich mir vor, es wenigstens zu versuchen, während dieser zwei Wochen um sechs Uhr aufzustehen um eine halbe Stunde später vor dem Bildschirm auf der Yogamatte zu sitzen. Ich wollte life dabeisein, mit hunderten, wenn nicht gar tausenden anderen Menschen gleichzeitig Yoga praktizieren! Nun, ich habe es problemlos geschafft - und tue es immer noch, jetzt einfach mit Ursulas Yoga App.

 

Wir wurden angehalten, uns dem Prozess hinzugeben, unserem Körper zu vertrauen, Ängste loszulassen. In meinem eigenen Prozess fand ich spannend, wie ich in den ersten Tagen Seiten meines Tagebuchs füllte. Das waren einerseits so viele Informationen und Impulse von den drei Profis und andererseits intensive persönliche Erlebnisse, Erkenntnisse und Träume. So eine Euphorie hatte ich beim Fasten noch nie erlebt. Dann war, durch diese Betreuung und die Fragen der Mitfastenden, in mir ein so grosses Vertrauen in meinen Körper gewachsen, dass es keine Angst und keine Zweifel mehr gab - kein Wunder, weden da endlos Glückshormone frei...

Wir bekamen immer wieder zu den aktuellen Themen Fragen oder Inspirationen - oder auch Extravideos über zum Beispiel die Zubereitung von Smoothies, Energieübungen oder, sehr erheiternd, den Einlauf - einfach herzerwärmend, wie Rüdiger und Veit ihr Bestes - mit körperlichem Einsatz! - gaben, die Handhabung des Einlaufgerätes zu erklären. Und plötzlich ist ein Tabuthema keines mehr!

 

 

Ich machte wiederum die Erfahrung, dass ich mich körperlich zeitweise ziemlich schwach fühlte. Dieses Mal nahm ich es aber einfach hin. Es gab nichts zu erzwingen oder zu kritisieren, so wie in früheren Fastenzeiten. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, schaffte ich es jeden Morgen beim Yoga dabei zu sein. Und jedesmal ging es mir danach besser. Auch sonst war ich sehr aktiv, jedoch ohne mein übliches Krafttraining. Das hat mein Körper nicht gewollt. Dafür gefiel es mir, ganz allein stundenlang durch die  Wälder zu kraxeln.

Sehr auffällig für mich war, wie sich meine Seele zurückzog. Ich hatte kein Bedürfnis nach Gesellschaft oder Austausch. Es reichte mir vollkommen aus, jeweils abends ein bisschen im Life Chat zu lesen und so "bei den Leuten" zu sein. Am liebsten war ich allein, ich hatte richtig zu tun mit mir und meinen Ritualen. So konnte ich auch ganz subtile Veränderungen an meinem Wesen und meinem Körper überhaupt feststellen. Da sind sogar "Dinge" auf Faszien- und Knorpelebene einfach verschwunden, so zum Beispiel: Das Ziehen im linken Schultergelenk beim Auto lenken, das Knacksen im Atlas beim Kopf drehen, eine Verdickung der rechten Oberschenkelfaszie - einfach weg! Aber auch mein linkes Auge tränt nicht mehr in der Morgenkälte und die trockene Stelle unter der Augenbraue ist weg. Die Morgensteifigkeit, welche während des Fastens nicht mehr vorhanden war, ist wieder da, was ich mit dem Salzkonsum in Verbindung bringe.

 

Beim Fasten werden wir ganz auf unser ureigenes Wesen zurückgeworfen. So wie wir JETZT sind, sind wir  wirklich. Erkenntnisse, welche ich in dieser Woche des ganz auf mich bezogen seins erhielt, konnte ich einfach annehmen und verinnerlichen. Mein Wesen ist gut und richtig, ganauso wie das meines Partners. Ich will ihn von einer Sekunde auf die andere nicht mehr verändern und auch mich selbst nicht. Was nur ist da geschehen?! Es ist ein bisschen verwirred - aber noch viel mehr berauschend und vor allem: einfach Frieden!

 

Nach einer Woche ging es dann gemeinsam zurück in die Fülle. Die grosse Kunst des Umgangs mit unserem Überfluss - aber auch die Kunst des Annehmens dieses Überflusses. Dankbar sein für das was wir haben. Bewusst essen und spüren was unser Körper jetzt gerade braucht - oder unsere Seele. Und wir haben gelernt, welche Gedankenmuster uns im Mangeldenken gefangen halten und wie wir uns daraus befreien können.

 

 

Ich durfte in diesen zwei Wochen erkennen, dass Fasten sehr wohl meins ist. Nur halt nicht 10 bis 21 Tage, wie ich es früher gemacht hatte. Mehr ist nicht immer mehr. Diese sieben Tage reichten vollkommen aus. Das wurde mir noch einmal beim Aufbau bestätigt, als ich, trotz Essen, noch tagelang ständig Hunger hatte, weil mein Körper nach diesen sieben Tagen wirklich Nahrung brauchte. Auch hier, ich vertraute meinem Körper und gab ihm die Zeit die er brauchte, um seine Kraft wieder aufzubauen und mit dem Aussen in Kontakt zu treten.

Ich fühlte mich noch nie in meinem Leben so in meiner Mitte, so in Frieden mit mir selbst. Und ich durfte noch einmal kurzzeitig spüren, wie schnell ich mich selbst wieder aus dieser Mitte herauskatapultieren  kann, als ich wieder einmal das Geühl hatte, meinem (erwachsenen!) Sohn sagen zu müssen, was gut für ihn ist. Anderen ungefragt Ratschläge erteilen sollte man einfach unterlassen - es ist für einen selbst nicht gut!

 

Meine Antworten, welche ich mir auf die vorbereitenden Fragen aufgeschrieben hatte, haben sich alle bewahrheitet. Und auch hier sehe ich, dass der Prozess schon seit Monaten, zum Teil seit Jahren im Gang war: 

Ich habe ganz für mich allein gefastet. Die gefürchteten Schwächzustände sind eingetreten, jedoch lösten sie keine negativen Gefühle oder gar Ängste mehr aus, sondern ich konnte sie akzeptieren als eine wichtige Reaktion meines Körpers aus seine Bedürfnisse, respektive die Bedürfnisse meiner Seele. Jede Fastenkrise war Teil meines Prozesses. Ich habe viele Verpflichtungen losgelassen um nun meine Zeit in meine wahren Bedürfnisse und Talente zu investieren. Ich fühle mich leicht, frei, glücklich, dankbar, stolz, dynamisch. Ich bin in Frieden mit meinem ureigenen Wesen getreten. Es gibt nichts mehr zu jammern oder zu beklagen, weil ich die Meisterin meines Schicksals bin. Ich darf JA sagen zu meinem guten Leben. 

 

Und hier noch ein paar Links für dich:

www.dahlke.at   www.taman-ga.at   www.takeme-gluecksnahrung.com

www.veitlindau.com   www.humantrust.com   www.omega-kur.de

www.ursula-karven.de   www.goodme.de   www.machdichleicht.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentare  

#4 Brigitte Arnold 2017-05-15 06:27
Dear Tandy
that makes me very happy that you could benefit from my report!
All the best and best regards, also to your brother :-)
Brigitte
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#3 Tandy 2017-05-15 02:50
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He was once totally right. This submit truly made my day.
You cann't imagine simply how so much time I had spent for this info!
Thanks!

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#2 Brigitte Arnold 2017-04-22 22:12
Liebe Eveline
Super, merci!! Freut mich sehr, dass dir mein Fastenbericht gefällt :D Ich hoffe, dass dieses Programm nächstes Jahr wieder so oder ähnlich statt findet. Vielleicht passt es ja dann auch für dich :-) Es war für mich eine überwältigende Erfahrung, zu erleben, was für eine Energie sich über weite Distanzen entwickeln kann, wenn so viele Menschen bewusst gleichzeitig dasselbe tun!
Auch dir eine gute und glückliche Zeit...bis bald...herzlich, Brigitte
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#1 eveline 2017-04-21 16:35
liebe brigitte...... wow dein bericht liest sich so toll und ich bin froh, dass du ihn geschrieben hast. gerne hätte ich ebenfalls teilgenomnen doch es passte einfach nicht......
ich freu mich auf unser treffen und wünsche dir bis dahin glückliche, zufriedene und friedliche stunden. bis bald eveline
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